Kurze Trainingseinheiten: So verbessern sie die kognitiven Fähigkeiten
Regelmäßige Bewegung ist gut für die körperliche Gesundheit, aber wussten Sie, dass auch kurze Trainingseinheiten positive Auswirkungen auf das Gehirn haben können? Forscher der University of California Santa Barbara haben in einer umfassenden Analyse von 113 Studien mit insgesamt 4.390 Teilnehmern herausgefunden, dass insbesondere intensive Sportarten wie Radfahren und High-Intensity-Intervalltraining (HIIT) die kognitiven Fähigkeiten verbessern können.
Gehirnpower durch Bewegung: Wie es funktioniert
Diese kognitiven Fähigkeiten umfassen unter anderem die Fähigkeit, sich Dinge zu merken, Aufgaben zu planen und mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. "Unsere Studie liefert starke Hinweise auf die positiven Effekte von einzelnen Trainingseinheiten auf die Kognition", erklärt der Neurowissenschaftler Barry Giesbrecht. "Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Faktoren diese Effekte beeinflussen."
Die Wissenschaftler vermuten, dass sowohl körperliche als auch mentale Herausforderungen während des Trainings zu diesen Verbesserungen beitragen. Die größten Verbesserungen wurden bei Personen beobachtet, die weniger als 30 Minuten trainierten. Allerdings zeigten sich nicht in allen Bereichen positive Veränderungen. So gab es beispielsweise keine Verbesserung der Genauigkeit bei kognitiven Aufgaben.
Die Forscher betonen, dass die kognitiven Fähigkeiten nach dem Training, nicht während des Trainings, überprüft wurden. "Die Ergebnisse sind überraschend, da die Trainingsintensität eigentlich einen negativen Einfluss auf die Leistung haben sollte", schreiben die Forscher. "Besonders intensive und anstrengende Trainingseinheiten führten zu einer Verschlechterung der Leistung, während mittelschwere Trainingseinheiten die größten Verbesserungen brachten."
HIIT: Mehr als nur ein Fitness-Trend
Neben den positiven Effekten auf das Gehirn kann HIIT-Training auch das Herz-Kreislauf-System stärken und das Risiko für verschiedene Krankheiten in Zukunft senken. HIIT kombiniert kurze Phasen hoher Intensität mit Ruhephasen und soll so die kardiovaskuläre Fitness verbessern und mehr Kalorien in kürzerer Zeit verbrennen.
Die Wissenschaftler wollen ihre Forschungsergebnisse in Zukunft vertiefen und in Laborexperimenten Trainingseinheiten direkt beobachten und analysieren. "Es gibt Hinweise darauf, dass aerobes Training kurzfristig zu einer leichten Verbesserung der Gesamtleistung bei kognitiven Aufgaben führen kann, insbesondere bei Aufgaben, die die exekutiven Funktionen und die Reaktionszeit testen", schreiben die Forscher.