Gesundheit

Doktoranden: Akademischer Druck und psychische Gesundheit

Doktoranden: Akademischer Druck und psychische Gesundheit

Eine aktuelle Studie offenbart eine besorgniserregende Entwicklung: Der Einsatz von Medikamenten zur Behandlung psychischer Erkrankungen ist bei Doktoranden deutlich gestiegen. Diese Studie, veröffentlicht im Fachmagazin Nature Medicine, wurde von Forschern der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lund in Schweden durchgeführt.

Der Vergleich von Daten von Doktoranden mit anderen Hochschulabsolventen, die eine psychische Behandlung erhalten, ergab ein deutliches Ergebnis: Doktoranden greifen häufiger auf psychiatrische Medikamente zurück als Personen, die bereits einen Master-Abschluss erworben haben.

Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich nach Beginn des Promotionsstudiums. Die Medikamentenverordnung steigt während der Promotionszeit stetig an, mit einem geschätzten Anstieg von 40 Prozent im fünften Jahr im Vergleich zu den Verordnungsraten vor Studienbeginn.

Darüber hinaus sind Doktoranden auch einem höheren Risiko für Krankenhausaufenthalte ausgesetzt. Sie haben eine um 150 bis 175 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, nach Beginn ihres Promotionsstudiums ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.

Diese Forschungsergebnisse zeichnen ein besorgniserregendes Bild der Auswirkungen der Hochschulbildung auf die psychische Gesundheit von Doktoranden.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der immense akademische Druck in Doktorandenprogrammen negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswahl von Doktoranden nicht nur auf der Grundlage akademischer Leistungen erfolgen sollte, sondern auch die mentale Widerstandsfähigkeit berücksichtigt werden muss.

Um Doktoranden dabei zu unterstützen, ihre psychische Gesundheit zu bewahren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

Verbesserung der Work-Life-Balance: Dies kann durch die Bereitstellung ausreichender Ruhezeiten und Urlaubszeiten sowie durch die Ermutigung der Studenten zu sozialer und Freizeitaktivität erreicht werden.

Erleichterter Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten: Hochschulen und Regierungen sollten leicht zugängliche Beratungs- und Therapieangebote für Doktoranden bereitstellen.

Steigerung des Bewusstseins für psychische Gesundheit: Hochschulen können Seminare und Workshops organisieren, um Studenten zu helfen, die Bedeutung der psychischen Gesundheit zu verstehen und Stressbewältigungsmethoden zu erlernen.

Frühzeitige Intervention und Unterstützung: Eine proaktive Identifizierung von Studenten mit psychischen Problemen durch regelmäßige Gesundheitschecks und Frühinterventionsmaßnahmen ist entscheidend.

Es ist wichtig zu bedenken, dass psychische Gesundheit ein wichtiger Aspekt des allgemeinen Wohlbefindens ist. Doktoranden sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen, wenn sie Schwierigkeiten haben. Es gibt Ressourcen und Unterstützungssysteme, die ihnen helfen können, diese herausfordernde Zeit zu bewältigen.