Bluesky: Nutzerzahlen explodieren nach X-Änderungen
Die Social-Media-Plattform Bluesky verzeichnet einen rasanten Anstieg neuer Nutzer, der innerhalb weniger Tage stattgefunden hat. Die geänderte Politik bei X, vormals Twitter, gilt als Hauptursache für diesen Boom.
Schneller Aufstieg in den Charts
In einem Post auf der Plattform selbst begrüßte Bluesky 500.000 neue Nutzer, die sich allein am vergangenen Tag angemeldet haben. Dieser Anstieg hat Bluesky in den Charts der beliebtesten Apps nach oben katapultiert.
Laut Daten der App-Analysefirma Appfigure hat Bluesky die Top 5 der beliebtesten Apps im US-amerikanischen Apple App Store erreicht und belegt den zweiten Platz in der Kategorie „Soziale Netzwerke“. Noch letzte Woche lag Bluesky auf Platz 181.
Globaler Erfolg: Bluesky erobert die Charts
Dieser Wachstumsschub ist nicht auf die USA beschränkt. Bluesky verzeichnete im Vergleich zur Vorwoche einen vier- bis fünfstelligen Anstieg der Downloads und belegt damit Platz 1 in Japan, Thailand und Taiwan, Platz 2 in Hongkong, Platz 4 in Kanada und Südkorea sowie Platz 8 in Singapur.
Laut Appfigures wurde Bluesky am Donnerstag, den 17. Oktober, 197.000 Mal im App Store heruntergeladen. Am Tag zuvor waren es noch rund 3.400 Downloads. Der Großteil der Downloads erfolgte aus den USA, die 40% oder etwa 80.000 Downloads ausmachen. Insgesamt stieg die Anzahl der Bluesky-Downloads in 90 Ländern um einen vier- bis fünfstelligen Wert.
Auch im Google Play Store deuten erste Anzeichen auf eine Steigerung hin, obwohl die Daten hier etwas verzögert sind. Die App war zuvor auf Platz 100 in der Kategorie „Soziale Netzwerke“ gelistet, befindet sich aber nun in den Top 5 und klettert weiter nach oben.
X-Änderungen treiben Nutzer in die Arme von Bluesky
Mehrere Faktoren scheinen diesen Anstieg zu befeuern, die alle im Zusammenhang mit X stehen. Erst kürzlich hat X Änderungen an seiner Blockierfunktion angekündigt, die es nun erlaubt, dass Posts von Nutzern mit öffentlichen Profilen von jedem eingesehen werden können, einschließlich von blockierten Accounts.
„Blockierte Accounts können zwar nicht mit den Posts interagieren, also nicht antworten, liken oder teilen, aber die Änderung ist von vielen X-Nutzern als bedrohlich empfunden worden, da sie befürchten, verfolgt oder belästigt zu werden.“, erklärt ein Experte für Social-Media-Trends.
Darüber hinaus hat X vor kurzem seine Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien aktualisiert und erklärt, dass Nutzer zustimmen, X das Recht zu gewähren, ihre Daten an Dritte weiterzugeben, unter anderem zur Ausbildung von KI.
Flucht vor X: Nutzer suchen Alternativen
Diese Änderungen haben offenbar zu einem Exodus von Nutzern geführt, die nach Alternativen suchen und dabei Bluesky entdeckt haben. „Die Änderungen bei X haben bei vielen Nutzern ein Gefühl der Unsicherheit und des Unbehagens ausgelöst.“, sagt ein Analyst. „Bluesky bietet eine dezentrale Plattform, die Nutzer mehr Kontrolle über ihre Daten und ihre Interaktionen gibt. Das scheint vielen Nutzern zu gefallen.“
Bleibt abzuwarten, ob der Trend anhält und Bluesky sich zu einer ernsthaften Konkurrenz für X entwickeln kann. Ob Bluesky die neu gewonnene Popularität halten und sich zu einer dauerhaften Alternative zu X entwickeln kann, bleibt abzuwarten.