Studie zeigt: Doktoranden nehmen häufiger Medikamente gegen psychische Erkrankungen ein

Donnerstag, 21 November 2024 11:23

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Doktoranden häufiger Medikamente gegen psychische Erkrankungen einnehmen als andere Hochschulabsolventen. Der hohe akademische Druck und die Unsicherheit über die Zukunft führen zu einer erhöhten Belastung für die Studenten.

illustration Doktoranden psychische Gesundheit © copyright Andrea Piacquadio - Pexels

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Fachmagazin Nature Medicine, hat einen signifikanten Anstieg der Medikamenteneinnahme bei Doktoranden zur Behandlung psychischer Erkrankungen festgestellt. Forscher der Wirtschaftsfakultät der Universität Lund in Schweden analysierten Daten von Doktoranden und verglichen diese mit Daten anderer Hochschulabsolventen, die wegen psychischer Probleme in Behandlung waren. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Doktoranden im Vergleich zu Personen mit einem Master-Abschluss häufiger Psychopharmaka einnehmen.

Ein wachsendes Problem: Medikamentengebrauch steigt während der Promotion

Die Verwendung dieser Medikamente nahm signifikant zu, nachdem die Studenten mit ihrem Doktorandenprogramm begonnen hatten. Dieser Trend setzte sich während des gesamten Doktorandenstudiums fort und führte zu einer geschätzten Steigerung von 40 Prozent im fünften Studienjahr im Vergleich zum Verbrauch vor Programmbeginn.

Neben dem erhöhten Medikamentengebrauch haben Doktoranden auch ein höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte. Sie haben eine 150- bis 175-prozentig höhere Wahrscheinlichkeit, nach Beginn ihres Doktorandenprogramms ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.

Die Ursachen: Akademischer Druck und mentale Belastung

Diese Forschungsergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen des Studiums auf die psychische Gesundheit von Doktoranden. Der hohe akademische Druck im Doktorandenprogramm kann negative Auswirkungen auf ihre mentale Verfassung haben. „Die Ergebnisse zeigen, dass Doktoranden mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen konfrontiert sind“, erklärt Professorin Dr. Maria Larsson, die leitende Autorin der Studie. „Das liegt wahrscheinlich am hohen Arbeitsaufwand, dem Leistungsdruck und der Unsicherheit über die Zukunft.“

Mögliche Lösungen: Unterstützung und Prävention

Um die psychische Gesundheit von Doktoranden zu verbessern, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. „Es ist wichtig, dass Universitäten die besonderen Herausforderungen von Doktoranden erkennen und entsprechende Unterstützung anbieten“, betont Professor Larsson. „Dazu gehört die Bereitstellung von Beratungsangeboten, die Förderung einer gesunden Work-Life-Balance und die Schaffung einer unterstützenden Studienumgebung.“

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Doktoranden helfen kann, ihre psychische Gesundheit zu bewahren:

  • Verbesserung der Work-Life-Balance: Dies kann durch die Bereitstellung ausreichender Ruhezeiten und Urlaubszeiten sowie durch die Ermutigung der Studenten zur Teilnahme an sozialen und Freizeitaktivitäten erreicht werden.
  • Erleichterung des Zugangs zu psychischen Gesundheitsdiensten: Universitäten und staatliche Einrichtungen sollten Doktoranden leicht zugängliche Beratungs- und Therapieangebote anbieten.
  • Steigerung des Bewusstseins für psychische Gesundheit unter Doktoranden: Universitäten können Seminare und Workshops organisieren, um Studenten über die Bedeutung der psychischen Gesundheit und den Umgang mit Stress aufzuklären.
  • Förderung einer positiven und unterstützenden Studienumgebung: Eine offene und unterstützende Umgebung, die den Austausch von Erfahrungen und die gegenseitige Hilfe fördert, kann den Druck auf die Studenten verringern und ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die psychische Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Doktoranden sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen, wenn sie mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

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