Spätdiagnostizierter Diabetes: Erkennen Sie die Warnsignale

Dienstag, 19 November 2024 13:13

Erfahren Sie, welche schweren Symptome auf einen spät diagnostizierten Diabetes hindeuten und warum eine frühzeitige Diagnose so wichtig ist.

illustration Spätdiagnostizierter Diabetes © copyright Artem Podrez - Pexels

Eine verspätete Diagnose von Diabetes mellitus kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen. Erst wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft stark erhöht ist – eine Hyperglykämie – werden oft die ersten Symptome bemerkbar. Das Bundesministerium für Gesundheit definiert Diabetes anhand folgender Werte: Nüchternblutzucker über 126 mg/dL, Zufallsblutzucker über 200 mg/dL oder Blutzucker zwei Stunden nach Nahrungsaufnahme über 200 mg/dL (Oraler Glukosetoleranztest).

Warum entstehen diese Symptome?

Die andauernde Hyperglykämie schädigt verschiedene Organe und Systeme. Der hohe Blutzuckerspiegel beeinträchtigt die Nervenfunktion, die Blutgefäße und den Stoffwechsel. Dies führt zu den verschiedenen Symptomen, die im weiteren Verlauf beschrieben werden.

Wie äußert sich ein fortgeschrittener Diabetes?

Ein häufiges Symptom ist die Entstehung von Magenbeschwerden. "Schmerzen im Bauchraum können durch Komplikationen wie Gastroparese (verzögerte Magenentleerung) und diabetische Ketoazidose entstehen", erklärt ein Mediziner. Die Gastroparese resultiert aus Nervenschäden im Magen, die durch die Hyperglykämie verursacht werden. Eine diabetische Ketoazidose stellt einen medizinischen Notfall dar.

Ein weiterer Hinweis kann unerklärlicher Gewichtsverlust sein. "Unerklärlicher Gewichtsverlust ist ein wichtiges Warnzeichen, besonders bei Kindern, die gleichzeitig starken Durst und häufiges Wasserlassen verspüren", so ein Experte. Der Körper kann den Blutzucker nicht mehr verwerten und greift auf Fettreserven zurück.

Missempfindungen in den Extremitäten, wie Taubheit, Kribbeln oder Schmerzen in Händen und Füßen (periphere Neuropathie), deuten auf Nervenschäden hin. Der hohe Blutzuckerspiegel schädigt die Nervenzellen.

Ernste Komplikationen wie das Hyperosmolare hyperglykämische Nonketotische Syndrom (HHNS) können auftreten. "Dieses zeigt sich durch extremen Durst, Verwirrtheit, hohes Fieber und Muskelschwäche bis hin zur Lähmung einer Körperseite", wird beschrieben. Auch die diabetische Ketoazidose (DKA) ist eine schwere Komplikation.

"Die DKA ist ein Zeichen für einen sehr schweren Diabetes", so die Fachliteratur. Mangels Insulin verbrennt der Körper Fettreserven und produziert giftige Ketone. Symptome sind beschleunigte Atmung, trockene Haut, fruchtig riechender Atem und weitere Beschwerden. Diese Symptome sind ernstzunehmen und erfordern sofortige medizinische Hilfe.

Neben den genannten Symptomen birgt ein schwerer Diabetes ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Nieren- und Nervenschäden. "Diabetes wird nicht umsonst als ,Mutter aller Krankheiten’ bezeichnet", warnt ein Arzt. Die Erkrankung kann vielfältige Folgeerkrankungen auslösen.

Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Diabetes ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Bei Auftreten der oben genannten Symptome sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht eine effektive Therapie und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere bei Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung oder Übergewicht, sind empfehlenswert. Durch frühzeitige Interventionen können viele der schwerwiegenden Folgen eines unbehandelten Diabetes verhindert oder zumindest minimiert werden.

Neben der medizinischen Behandlung ist die Lebensstiländerung ein wichtiger Bestandteil der Diabetestherapie. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Einhaltung der ärztlichen Anweisungen können das Krankheitsgeschehen positiv beeinflussen und die Lebensqualität steigern. Die Patienten sollten aktiv an der Behandlung mitwirken und eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten.

Eine umfassende Aufklärung über Diabetes und seine möglichen Komplikationen ist unerlässlich. Die Patienten sollten über die Symptome, die Diagnosemethoden und die Behandlungsmöglichkeiten informiert sein, um frühzeitig reagieren und die notwendigen Maßnahmen ergreifen zu können. Frühzeitige Intervention ist der Schlüssel zu einem besseren Gesundheitszustand.

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