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Forscherteams aus Südkorea und einem deutsch-chinesischen Konsortium haben bahnbrechende Fortschritte bei der Entwicklung von Lithium-Schwefel-Batterien erzielt. Diese Entwicklungen versprechen deutlich verbesserte Ladezeiten und eine höhere Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien.
Revolutionäre Ladezeiten und Kapazität
Ein südkoreanisches Team um Professor Jong-sung Yu entwickelte ein neuartiges stickstoffdotiertes Kohlenstoffmaterial. Dieses Material dient als effizienter Schwefelträger in der Batteriekathode und beschleunigt den Ladevorgang erheblich. "Das Ergebnis: Eine deutlich verbesserte Leistung mit einer Kapazität von 705 mAh bei einer Ladezeit von nur 12 Minuten", berichtet Professor Yu. Die innovative Synthesemethode mittels Magnesium-unterstützter Hitzebehandlung aus ZIF-8 ermöglicht eine hohe Schwefelaufnahme und optimierten Elektrolytkontakt.
Die verbesserte Leistung resultiert aus der speziellen Kohlenstoffstruktur. Diese Struktur, die durch die Reaktion von Magnesium und Stickstoff bei hohen Temperaturen entsteht, ermöglicht eine deutlich höhere Schwefelaufnahmekapazität. Ein verbesserter Elektrolytkontakt wird gleichzeitig erreicht.
Die Stickstoffdotierung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie reduziert die Wanderung von Lithium-Polysulfiden, welche die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigen. "Zusätzlich reduziert der Stickstoffeinsatz die Wanderung von Lithium-Polysulfiden effektiv, wodurch die Batteriekapazität nach 1.000 Ladezyklen noch bei 82% liegt", erklärt ein Mitglied des Teams. Das Argonne National Laboratory bestätigte die positiven Effekte dieser Entwicklung.
Neuer Festkörperelektrolyt für ultraschnelle Ladung
Ein weiteres Team, bestehend aus Wissenschaftlern aus China und Deutschland, präsentierte einen innovativen glasartigen Festkörperelektrolyten. Dieser Elektrolyt besteht aus Bor, Schwefel, Lithium, Phosphor und Jod, wobei das Jod eine entscheidende Rolle als Elektronenüberträger zum Schwefel spielt.
Durch die Verwendung dieses neuartigen Elektrolyten wird die chemische Reaktion zwischen Lithium-Ionen und Schwefel deutlich beschleunigt. "Bei extrem schneller Ladung (vollständig in einer Minute) behält die Batterie eine deutlich höhere Kapazität als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien", so die Forscher. Die außergewöhnliche Leistung wurde durch umfangreiche Tests bestätigt.
Auch die Langlebigkeit der Batterien wurde deutlich verbessert. Bei moderaten Ladegeschwindigkeiten liegt die Kapazität nach über 25.000 Ladezyklen immer noch über 80%. Dies steht im deutlichen Kontrast zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien, die nach 1.000 Zyklen nur noch eine Kapazität von 80% aufweisen. "Bei moderaten Ladegeschwindigkeiten bleibt die Kapazität nach über 25.000 Ladezyklen über 80%, verglichen mit nur 80% nach 1.000 Zyklen bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien", heisst es in der Pressemitteilung.
Diese Ergebnisse zeigen das enorme Potenzial von Lithium-Schwefel-Batterien. Die Kombination aus schnellen Ladezeiten und hoher Lebensdauer eröffnet neue Möglichkeiten für die Elektromobilität und die Energiespeicherung.
Die Weiterentwicklung der Lithium-Schwefel-Batterien könnte einen signifikanten Einfluss auf verschiedene Bereiche haben. Von der Elektromobilität bis hin zur stationären Energiespeicherung eröffnen sich neue Anwendungsmöglichkeiten durch die Kombination aus hoher Energiedichte, schneller Ladezeit und verbesserter Langlebigkeit.
Die Forscher arbeiten weiter an der Optimierung der Batterien und der Skalierung der Produktion. Die Ergebnisse versprechen eine Revolution im Bereich der Energiespeichertechnologie.
Weitere Forschung ist notwendig um die langfristige Stabilität und Sicherheit der Batterien unter realen Bedingungen zu gewährleisten. Trotzdem stellen die jüngsten Ergebnisse einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Energiespeicherung dar.