Körperliche Strafen bei Kindern: Warum sie nicht funktionieren und welche Alternativen es gibt

Dienstag, 26 November 2024 13:31

Dieser Artikel erklärt, warum körperliche Strafen bei Kindern nicht funktionieren und welche negativen Folgen sie haben können. Er bietet außerdem alternative Methoden zur Verhaltensänderung.

illustration Körperliche Strafen © copyright Brett Sayles - Pexels

Körperliche Strafen sind ein weit verbreitetes Erziehungsmittel, doch Experten warnen vor den negativen Folgen. Studien zeigen, dass körperliche Strafen nicht nur ineffektiv sind, sondern Kindern auch schaden können. Ein neuer Bericht beleuchtet die Ursachen für Regelverstöße bei Kindern und bietet Eltern alternative Methoden zur Verhaltensänderung.

Körperliche Strafen: Ineffektiv und mit negativen Folgen

Die Annahme, dass körperliche Strafen Kinder dazu bringen, sich besser zu benehmen, ist falsch. Im Gegenteil, Studien zeigen, dass körperliche Strafen zu aggressivem und gewalttätigem Verhalten bei Kindern führen können. Professorin Dr. Rose Mini Agoes Salim, Professorin für Psychologie an der Universität Indonesien, erklärt: „Kinder, die häufig körperlich bestraft werden, neigen zu aggressivem und gewalttätigem Verhalten. Sie können sich unter Druck gesetzt fühlen und ihr Selbstvertrauen verlieren, da sie ständig bloßgestellt werden.“

Die negativen Folgen körperlicher Strafen gehen über aggressives Verhalten hinaus. Sie können auch zu psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Selbstverletzung führen. Darüber hinaus können Kinder, die körperlich bestraft werden, ein geringeres Selbstwertgefühl entwickeln und Schwierigkeiten haben, gesunde Beziehungen aufzubauen.

Doch warum verstoßen Kinder überhaupt gegen Regeln? Professorin Salim erklärt, dass es verschiedene Ursachen für Regelverstöße gibt. Zum einen können Kinder die Regeln oder deren Konsequenzen nicht verstehen. Zum anderen suchen Kinder möglicherweise Aufmerksamkeit oder werden aufgrund bestimmter Situationen gezwungen, gegen Regeln zu verstoßen. Anstatt sofort zu bestrafen, sollten Eltern Kindern helfen, die Regeln und ihre Konsequenzen zu verstehen.

Alternative Methoden zur Verhaltensänderung

Professorin Salim empfiehlt den Ansatz des „Shaping“ zur Verhaltensänderung bei Kindern. „Shaping“ konzentriert sich auf drei Aspekte: den kognitiven, den affektiven und den psychomotorischen Bereich.

Im kognitiven Bereich geht es darum, Kindern das Verständnis für Regeln und Konsequenzen zu vermitteln. Im affektiven Bereich geht es darum, Kindern zu helfen, ihre Gefühle und Emotionen in Bezug auf Regeln zu verstehen. Im psychomotorischen Bereich geht es darum, die Kinder beim Anwenden von Regeln und gutem Verhalten anzuleiten.

Durch „Shaping“ verstehen Kinder, dass Regeln und gutes Verhalten für sie von Vorteil sind. Eltern können beispielsweise mit Kindern über die Regeln sprechen, ihnen Beispiele für gutes Verhalten zeigen und sie für positives Verhalten belohnen.

Es ist wichtig, dass Eltern ruhig und verständnisvoll mit ihren Kindern kommunizieren. Kinder sollten sich nicht ängstlich fühlen, wenn sie mit ihren Eltern über ihre Gefühle und Probleme sprechen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass körperliche Strafen keine effektive oder gesunde Methode sind, um Kinder zu erziehen. Eltern sollten alternative Methoden wie „Shaping“ anwenden, um Kindern zu helfen, Regeln zu verstehen und sich angemessen zu verhalten.

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