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Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen steigen: Was steckt dahinter?
Die Zahl der Krebserkrankungen bei Menschen unter 50 Jahren ist seit den frühen 1990er Jahren weltweit deutlich gestiegen. Dieser Trend ist besonders in Ländern mit hohem Einkommen zu beobachten, wo die Fallzahlen bei jüngeren Menschen stark angestiegen sind.
Laut Kimmie Ng, Onkologie-Spezialistin und Associate Professor für Medizin an der Harvard Medical School, könnte dieser Anstieg mit den Geburtsjahrgängen zusammenhängen. Jüngste Studien zeigen, dass die Generation X ein deutlich höheres Krebsrisiko aufweist als Babyboomer.
"Wir vermuten, dass Umweltfaktoren eine Rolle spielen, sei es die Ernährung, der Lebensstil oder etwas in unserer Umgebung", erklärt Ng. "Die Auswirkungen, die wir bei den Geburtsjahrgängen sehen, betreffen mehrere Generationen und deuten auf eine mögliche Beteiligung neuere Umweltexpositionen hin. Diese Umwelteinflüsse treten wahrscheinlich im Laufe des Lebens auf."
Eine Krebsart, die bei jungen Menschen zunehmend auftritt, ist Darmkrebs. Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Häufigkeit von Darmkrebs bei Menschen unter 50 Jahren um 2 bis 3 Prozent pro Jahr gestiegen.
Neben Darmkrebs zeigen auch einige andere Krebsarten einen Anstieg bei jungen Menschen. Charles Swanton, Chief Clinician bei Cancer Research UK, beobachtet einen zunehmenden Trend bei Brustkrebs in jüngeren Altersgruppen.
"Reproduktionsfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Zunahme von Brustkrebs bei jungen Menschen", sagt Swanton. "Frauen neigen dazu, später Kinder zu bekommen und weniger Kinder zu haben. Dies könnte eine der Ursachen für den Anstieg des Brustkrebsrisikos in jüngeren Altersgruppen sein."
Auch andere Krebsarten wie Schilddrüsenkrebs und Nierenkrebs nehmen bei jungen Menschen zu. "Dieser Trend betrifft verschiedene Krebsarten", fügt Swanton hinzu.
Der Anstieg der Krebserkrankungen bei jungen Menschen unterstreicht die Notwendigkeit, Umwelt- und Lebensstilfaktoren, die zur Entstehung dieser Krankheit beitragen könnten, genauer zu untersuchen. Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen Ursachen des Anstiegs zu identifizieren und wirksame Präventionsstrategien zu entwickeln.
Mögliche Ursachen:
Umweltfaktoren: Verschmutzung, Pestizide, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum
Lebensstil: Schlechte Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht
Genetische Veranlagung: Manche Menschen erben eine höhere Anfälligkeit für bestimmte Krebsarten
Reproduktionsfaktoren: Spätere Mutterschaft, weniger Kinder
Präventionsmaßnahmen:
Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, wenig verarbeitete Lebensmittel
Regelmäßige Bewegung: Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung an den meisten Tagen der Woche
Nichtrauchen: Rauchen ist ein Hauptfaktor für viele Krebsarten
Gesundes Körpergewicht: Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen das Krebsrisiko
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Frühe Erkennung kann die Heilungschancen erhöhen