Neue Viren in Pelztierfarmen: Gefahr für Mensch und Tier

Freitag, 8 November 2024 14:27

Forscher haben in chinesischen Pelztierfarmen Dutzende neue Viren entdeckt, die das Potenzial haben, auf den Menschen überzuspringen. Die Studie fordert eine strengere Kontrolle der Pelztierindustrie, die als mögliche Quelle für zukünftige Pandemien angesehen wird.

illustration Pelztierfarmen © copyright Anna Shvets - Pexels

Forscher haben in chinesischen Pelztierfarmen eine alarmierende Entdeckung gemacht: Dutzende neue Viren, von denen einige das Potenzial haben, auf den Menschen überzuspringen. Die Studie, veröffentlicht im renommierten Fachmagazin "Nature", wirft ein düsteres Licht auf die Gefahren der Pelztierzucht und fordert dringende Maßnahmen zur Kontrolle dieser Industrie.

Bedrohliche Viren in Pelztierfarmen

Wissenschaftler untersuchten Proben von Lunge und Darm von 461 Tieren, darunter Nerze, Kaninchen, Füchse und Waschbären, die zwischen 2021 und 2024 an Krankheiten gestorben waren. Die meisten Tiere stammten aus Pelztierfarmen, einige wurden jedoch auch zur Nahrungsmittelproduktion oder für die traditionelle Medizin gehalten. Rund 50 Tiere waren Wildtiere.

Die Analyse ergab erschreckende Ergebnisse: Insgesamt 125 Viren wurden identifiziert, darunter 36 bisher unbekannte. Von diesen 125 Viren zeigten 39 ein "hohes Risiko", auf andere Arten, einschließlich des Menschen, übertragen zu werden. Einige Viren, wie das Hepatitis-E-Virus und das Japan-Enzephalitis-Virus, sind bereits als zoonotisch bekannt, d.h. sie können vom Tier auf den Menschen übertragen werden. 13 weitere Viren sind noch nicht als zoonotisch klassiert.

Neue Viren und das Potenzial für Pandemien

Zu den neu entdeckten Viren gehören auch verschiedene Arten von Vogelgrippeviren, die bei Murmeltieren, Nerzen und Bisamratten nachgewiesen wurden. Sieben verschiedene Coronaviren wurden gefunden, aber keines davon war eng mit SARS-CoV-2, dem Virus, das die COVID-19-Pandemie ausgelöst hat, verwandt.

Die Studie fordert eine verstärkte Überwachung von Pelztieren, insbesondere von Nerzen, Waschbären und Murmeltieren, da diese Tiere die Viren mit dem "höchsten Risiko" beherbergen. Die Autoren plädieren für eine striktere Regulierung der Pelztierindustrie und sehen sie als eine mögliche Quelle für zukünftige Pandemien. "Persönlich bin ich der Meinung, dass die Pelztierindustrie weltweit geschlossen werden sollte", sagte Edward Holmes, ein Virologe, der an der Studie beteiligt war. "Diese Industrie birgt ein hohes Risiko für die Entstehung von Pandemien und sollte nicht toleriert werden."

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die Pelztierzucht weltweit zu überdenken. Die engen Lebensbedingungen und der häufige Kontakt zwischen verschiedenen Tierarten in Pelztierfarmen schaffen einen Nährboden für die Entstehung und Verbreitung neuer Viren. Die Wissenschaftler fordern daher dringend eine strengere Kontrolle der Pelztierindustrie, um das Risiko von zoonotischen Infektionen und potenziellen Pandemien zu minimieren.

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