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Die tägliche Einnahme von Multivitaminen ist weit verbreitet, da viele Menschen sich davon verbesserte Gesundheit und Schutz vor chronischen Krankheiten erhoffen. Doch eine neue Studie der National Institutes of Health wirft Zweifel auf, ob Multivitamine tatsächlich das Leben gesunder Erwachsener verlängern.
Eine Analyse von Daten aus über zwei Jahrzehnten und fast 400.000 Teilnehmern in den Vereinigten Staaten ergab, dass der langfristige Konsum von täglichen Multivitaminen wahrscheinlich nicht den Lebensweg gesunder Erwachsener verlängert. Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Multivitaminkonsum und den wichtigsten Todesursachen im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Multivitamine: Kein Garant für ein langes Leben
Die Forscher analysierten Daten aus einer großen, langfristigen Beobachtungsstudie, die 1991 begann. Während des Studienzeitraums verstarben 164.762 Teilnehmer, etwa 30% an Krebs, 21% an Herzerkrankungen und 6% an zerebrovaskulären Erkrankungen. Die Ergebnisse zeigten keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Multivitaminen und der Lebensdauer der Teilnehmer.
"Das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Multivitaminkonsum und Sterblichkeit ist für die öffentliche Gesundheitsberatung von großer Bedeutung, doch es fehlen ausreichende Beweise, um Nutzen und Risiken zu beurteilen", erklärt Erikka Loftfield, PhD, MPH, Hauptautorin und Forscherin am Intramural Research Program des National Cancer Institute. "Wir wollten den Zusammenhang zwischen Multivitaminkonsum und den wichtigsten Todesursachen im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs untersuchen."
Positive Aspekte von Multivitaminen bleiben bestehen
Obwohl die Studie keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Multivitaminen und einer längeren Lebensdauer zeigte, betonen Experten, dass Multivitamine in einigen Fällen durchaus hilfreich sein können. So können tägliche Multivitaminpräparate Menschen mit bestimmten medizinischen Bedingungen wie Zöliakie, aktivem Alkoholismus oder Malabsorptionssyndromen wie Pankreatitis oder Kurzdarmsyndrom zugute kommen.
Studien zeigen auch, dass Multivitamine dazu beitragen können, den kognitiven Abbau bei Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung zu verringern. Weitere Untersuchungen haben den Multivitaminkonsum bei Männern mit einem geringeren Risiko für Krebs und Katarakt sowie einer Verringerung von Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht.
Es bleibt also abzuwarten, ob Multivitamine tatsächlich das Leben verlängern können. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen jedoch, dass ein täglicher Konsum nicht automatisch zu einem längeren Leben führt. Für viele Menschen kann die Einnahme von Multivitaminen dennoch sinnvoll sein, insbesondere in Kombination mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise.